FAR-DSI

Eine Machbarkeitsstudie

FAR-DSI

Eine Machbarkeitsstudie
Teilen auf

Feasibility Assessment of Regulation for Digital Sequence Information (FAR-DSI)

Was ist DSI und warum ist es wichtig?

  • DSI steht für digitale Sequenzinformation und wird im politischen Raum als Sammelbegriff für DNA-Sequenzen, Proteinsequenzen und andere molekulare Daten benutzt.
  • DSI haben die Lebenswissenschaften revolutioniert und wurden zur Grundlage der modernen Biologie.
  • Der offene Zugang zu diesen Daten hat bemerkenswerte Fortschritte in Bereichen wie Biodiversitätsschutz, Landwirtschaft oder Medizin ermöglicht - ebenso wie wirtschaftlichen Nutzen.
  • DSI entsteht direkt oder indirekt durch die Nutzung genetischer Ressourcen.
  • Da die Nutzung genetischer Ressourcen durch das internationale Nagoya-Protokoll reguliert wird, möchten einige Länder auch die Nutzung von DSI regulieren. Das Nagoya-Protokoll erkennt die souveränen Rechte der Länder über ihre genetischen Ressourcen an und formuliert einvernehmlich festgelegte Bedingungen (zwischen dem Nutzer- und dem Anbieterland) für den Zugang und die Aufteilung der Vorteile (ABS), die durch die Nutzung dieser Ressourcen entstehen.

Die Verhandlungen zu einem globalen Biodiversitätsabkommen bei den Vereinten Nationen könnten die Arbeitspraktiken rund um Biodiversitätsdaten und ihre Dateninfrastrukturen beeinflussen.

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen (UN) über die biologische Vielfalt (CBD) ist ein globales Abkommen, das den Schutz der biologischen Vielfalt, ihre nachhaltige Nutzung und die faire und gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen regelt. Im Rahmen des 2023 vereinbarten globalen Pakets zur biologischen Vielfalt wurde entschieden, einen multilateralen Mechanismus zur Aufteilung der Vorteile aus digitalen Sequenzinformationen (DSI) über genetische Ressourcen zu schaffen. Obwohl die Entscheidung Grundsätze für die Aufteilung der Vorteile von DSI festlegte, bleibt noch viel Arbeit, um den Mechanismus zu entwickeln und umzusetzen. Hier ist auch die Stimme der Wissenschaft gefragt.


DAS PROJEKT

far_dsi_project_892

Das FAR-DSI-Projekt liefert praktische und technische Hintergrundinformationen für Entscheidungsträger in Deutschland und darüber hinaus, um die Regulierungsvorschläge zu bewerten, die in den Verhandlungen zum globalen Biodiversitätsabkommen erarbeitet werden. Das Projekt wird vom GFBio e.V. zusammen mit dem Policy Team am Leibniz-Institut DSMZ - Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen durchgeführt.


Projektziele

  • Folgenabschätzung der DSI-Politikoptionen für die Wissenschaft auf der Grundlage von Interviews und Workshops mit Praktiker:innen aus Forschung und Dateninfrastruktur
  • Bereitstellung von Daten und Vorschlägen für die Messbarkeit der Nutzung von DSI
  • Erarbeitung von Empfehlungen für nicht-monetären Vorteilsausgleich, zum Beispiel in der Kapazitäts- und Kompetenzentwicklung

logo_tapete_FAR-DSI_20230622.width-800

Akteursnetzwerk

Forschungseinrichtungen und Betreiberorganisationen in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur begleiten das Projekt als Mitglieder des Sounding Board.


ERGEBNISSE

Publikationen

  • Raposo, D. S., Orozco, P., McCartney, A., Freitag, J., Rouard, M., Ebert, B., & Scholz, A. H. (2024). Digital Sequence Information (DSI) data governance practices to support benefit-sharing and science. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.12755428
  • Raposo, D. S., Cepeda, M. L., Ebert, B., & Scholz, A. H. (2023). Challenges and opportunities of geographical origin information in DSI benefit-sharing: a global analysis from the academic sector. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.10050454
  • Scarlett Sett, W. John Kress, Michael Halewood, David Nicholson, Genuar Nuñez-Vega, Davide Faggionato, Mathieu Rouard, Marcel Jaspars, Manuela da Silva, Christine Prat, Débora S. Raposo, Irma Klünker, Jens Freitag, Christian Keambou Tiambo, Carolina dos Santos Ribeiro, Linda Wong, Halima Benbouza, Jörg Overmann, DSI Scientific Network signatory authors & Amber Hartman Scholz. Harmonize rules for digital sequence information benefit-sharing across UN frameworks. Nat Commun 15, 8745 (2024). https://doi.org/10.1038/s41467-024-52994-z
2022-12_DRaposo-and-DSI-Scientific-Network-at-COP15

Repräsentanz

  • 15th Conference of the Parties to the United Nations Convention on Biological Diversity (COP15), Montreal, Quebec, 7–19 Dec 2022
  • First open ended working group (WGDSI-1) on benefit-sharing from the use of DSI, Geneva, 14–19 Nov 2023
  • Second open ended working group (WGDSI-2) on benefit-sharing from the use of DSI, Montreal, Quebec, 12–16 Aug 2024
  • 16th Conference of the Parties to the United Nations Convention on Biological Diversity (COP16), Cali, Colombia, 21 Oct–1 Nov 2024

Kontakte

Barbara Ebert
Geschäftsführerin
Débora Silva Raposo
Projektkoordination und Forschung

Förderung

Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Projektnummer:

3522800600

Laufzeit:

01.10.2022 - 31.03.2025
Logo-BfN-EN-2022-rgb
BMUV_Fz_2021_Office_Grau_de

WEITERE PROJEKTE